Verabredungen mit Mattok

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Vorsaison, noch ist das stille Ostseebad menschenleer. Draußen vor der Bucht ein Tanker, der auseinanderbricht. Claire, eine Trickkünstlerin, bereitet sich nach erfolgloser Kur auf ihre Abreise vor. Da taucht der undurchschaubare Mattak auf. Mattok, der auf der Flucht ist, in den Osten. Er scheint genaueste Pläne zu haben. auch für Claire, die sich auf unerklärliche Weise fast willenlos zu ihm hingezogen fühlt. Die beiden beginnen eine Liebesgeschichte zu spielen, mit ganz eigenen Gesetzen. Julia Schoch erzählt mit eindringlicher Präzision die ungewöhnliche Begegnung zweier an der Gegenwart Verzweifenden, deren Wege sich für einen kurzen, bemerkenswerten Augenblick kreuzen.

— Klappentext nach perlentaucher.de

Verabredungen mit Mattock[1] ist ein Roman von Julia Schoch, in dem es vorrangig um die Dreiecksbeziehung der Protagonistin Claire, der "Trickbetrügerin", mit Mattak, dem "Undurchschaubaren" und Mattok, dem "Flüchtenden", geht. Weder über Mattek, den "lolfail", noch über Mattock, den "Im-Titel-Stehenden", wird ein einziges Wort verloren.

Inhaltsangabe

Die Geschichte beginnt mit einer kleinen Anekdote aus dem Dreißigjährigen Krieg, die Claires Vater ihr in der Ich-Perspektive erzählt. Soweit keine Spur von Onomatopoesie. Plötzlich befinden wir uns in einem Gefängnis, präziser: Eine erwachsene Claire in Gefangenenkleidung und ihr krebskranker Vater sitzen an einem Besuchertisch; der Vater fassungslos, Claire gestikulierend, nervös ihre Situation erklärend. "Sie habe das alles nicht gewollt", sagt sie an einer Stelle (indirekt, das steht da so nicht drin), wir wissen immer noch nicht, wer Mattak und Mattok sind, auffällig viele Jamben in den letzten vier Sätzen auf Seite 28, Kaffeeflecke auf den nächsten beiden. Jetzt - endlich - berichtet sie von ihrer Straftat, sie habe eine defekte PlayStation 3 an (aha!) einen gewissen Mattock verkauft, im Internet, aber nicht über eBay. Der Roman wird zum Bilderbuch, plötzlich sehen wir den vermeintlichen Vater mit Namensschild - "Mattak". Huch! Das hätte Frau Schoch aber auch bleiben lassen können, schließlich nennt Claire ihren Vater schon im übernächsten Satz beim Namen - sorry, Inhaltsangabe kurz und knapp, keine eigene Meinung.

Was danach passiert, bisschen wie im Film, wir gehen zwei Jahre zurück, lernen Mattock kennen, der seinen eigenen Namen korrigiert. Definitiv unzuverlässige Erzählerin. Mattok ist ein Otto-Normal-Otto, der im Ostseebad hin und her strampelt, Probleme mit Ochsen hat und sich allem Anschein nach köstlich amüsiert. Jedenfalls kauft er diese PlayStation, die dann auch für ein paar Tage läuft und plötzlich überhitzt. Der unwissende Leser weiß natürlich nicht, was das zu bedeuten hat, Frau Schoch malt uns noch ein paar Bilder, der Spannungsbogen wird strapaziert. Dann: Mattok sucht sich professionelle Hilfe und erfährt, dass er betrogen wurde - Twist! - von Claire, also der Verkäuferin, die wohl auch etwas mit der Ostsee zu tun hat. Wir erfahren, was in Wirklichkeit hinter Claires "Trickkunst" steckt und sehen sie jetzt nochmal in dem Besucherzimmer, darüber hinaus nun in einem ganz anderen Licht, das jemand ob der Abendwerdung angeschaltet hat.

Zu allem Überfluss kommt es schlimmer, Frau Schoch hat sich dem Genitiv verschrieben, verschreibt sich daher mehrmals (Ulk), was mir das Lesen deutlich erschwert. Claire wird für den Krebs ihres Vaters verantwortlich gemacht; ihres Vaters, der sich trotz 40 Jahren Sonnenstudio überhaupt nicht vorstellen kann, woher der sonst kommen soll, außer durch die transhomöoplastischen Chemtrail-Metastasen, ausgelöst durch die Durchtriebenheit seiner Tochter. Das Ganze ist jetzt Slapstick, ein Gefängniswärter legt die Tarotkarten auf den Tisch, doch Claire erclairt (Verzeihung) sich, schließlich habe sie Mattok ja schlussendlich das Geld erstattet und sich entschlossen, auch die PlayStation zurückzunehmen. Hilft alles nichts, der Tanker scheint abgesoffen. Mattok spielt nicht den Kapitän, Mattaks end game bleibt uns verborgen, ich signalisiere durch Röchelgeräusche, die ich unabsichtlich von mir gebe, weil ich mich an meinem Glas Wasser verschlucke, aufgrund des Umstandes, dass ich mit einem Fuß den Schalter meiner Sitzheizung und der anderen Hand die Fernbedienung des Beamers, der sich im einem anderen Raum befindet, aber noch eingeschaltet ist, wegen der Initialisierung bei der Ersteinrichtung, wobei ich eigentlich nur testen will, wie weit die Fernbedienung reicht, halte, aber auch nicht das Buch aus der Hand (und dem übrigen Fuß) legen will, denn, sie ahnen es, ich halte den Becher mit dem Mund und kontrolliere die Situation, bis ich mich, wie eingangs erwähnt, verschlucke, weil der Mensch nunmal ein fehlbares Tier ist und ich schaffe es dennoch, mindestens einen Blick auf das Buch zu werfen, dass wir uns der Ekstase nähern. Der Rest ist in hebräisch.

Rezensionen

  • "Meines Verachtens nach ein gutes Buch! Wenn ich die ersten und letzten Seiten abziehe, komme ich insgesamt auf eine Primzahl. Die Autorin ist leider nicht Joanne K. Rowling, daher fairerweise nur 2 von 5 Sternen." — SuperRahbeit99
  • "Genial gemacht." — Poke Freak
  • "Bücher? Ja, die hatten wir damals in der Schule." — Freddie
  • "Ich erinnere mich an das Buch, da musste ich damals 'ne Nacherzählung 'drüber schreiben, inklusive Power-Point und so weiter. Und es gab trotz wochenlanger Arbeit nur 'ne 3 minus. Aber meine Deutschlehrerin hasst mich sowieso, also war's eh klar. Wie? Ob meine ständigen Wutausbrüche nur Ausdruck der Gefühle sind, die ich für sie habe? Nee, wie kommen Sie denn darauf? Die ist über dreißig! Moment, da ruft grad' jemand an... ah, bin gleich zurück! :O" — Lugay

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  • Lennart Goedke

Einzelnachweise